Was ist die Geschäftsklimaumfrage?
Einmal im Jahr veröffentlichen wir unsere Geschäftsklimaumfrage. Die Umfrage ist unser wichtigstes Instrument für die Interessenvertretung deutscher Unternehmen in China. Sie wird seit 2007 durchgeführt, wodurch wir die Möglichkeit haben, viele Trends und langfristige Entwicklungen aufzuzeigen. Neben der allgemeinen Geschäftslage fragen wir unsere Mitglieder zu Herausforderungen und Möglichkeiten auf dem chinesischen Markt. Es finden jedes Jahr auch neue Themen ihren Platz, um aktuelle Trends aufgreifen zu können. Dieses Jahr beispielsweise gibt es erstmalig Einblicke in den Wissensfluss zwischen den Zentralen in Deutschland und den Tochtergesellschaften in China – und umgekehrt. 2025 haben 627 Mitglieder der Handelskammer in China im Zeitraum vom 1. September bis 11. Oktober an der Umfrage teilgenommen. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Das zentrale Thema im diesen Jahr ist „Partnerschaften neu gedacht“.
- Die Befragung zeigt eine leichte Aufhellung der Branchenaussichten und auch das Gesamtstimmungsbild zu Chinas Wirtschaft verbessert sich marginal.
- Als größte Geschäftsherausforderung wird Preisdruck genannt, gefolgt von schwacher Binnennachfrage. Zudem empfinden 32% den „Buy China“-Trend als wachsende regulatorische Hürde.
- Die Einschätzung, dass chinesische Unternehmen zu Innovationsführern werden, erreicht einen neuen Höchststand.
- Gleichzeitig gewinnen chinesische Partner an strategischer Bedeutung und mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen plant eine intensivere Zusammenarbeit. Wichtige Motive sind die Skalierung des China-Geschäfts und die Anpassung an die hohe Geschwindigkeit in China.
- Die Internationalisierung chinesischer Unternehmen gilt als wichtigste Chance und zwei Drittel sind bereits mit expandierenden chinesischen Firmen engagiert, überwiegend als Lieferanten von Produkten und Dienstleistungen.
- Der Austausch von Wissen verläuft in beide Richtungen: 55% übertragen Wissen vom deutschen Mutterhaus nach China, ein Drittel beobachtet Wissensflüsse aus China in die Zentrale.
- Schließlich geben 75% an, dass die Beziehungen zwischen China und der EU/Deutschland ihr China-Geschäft beeinflussen; 34% sehen diese Beziehungen als gute Grundlage für ihre operativen Geschäfte, und 64% erwarten von der deutschen Bundesregierung eine Verbesserung des China-Bildes.
Wie nutzen wir die Umfrage für die Interessensvertretung?
Die aktuelle Geschäftslage und die Ergebnisse der Umfrage wurden Anfang Dezember 2025 in einer Pressekonferenz in Peking vorgestellt, an welcher rund 30 Medienvertreter teilgenommen haben – darunter chinesische, deutsche und internationale Medienhäuser. Dr. Martin Hofmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Handelskammer in China für Nordchina, und Oliver Oehms, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in China für Nordchina, haben die Ergebnisse präsentiert und standen den Journalistinnen und Journalisten vor Ort Rede und Antwort. In verschiedenen Interviews erläuterten sie außerdem, warum Partnerschaften, Kooperationen und Lokalisierung strategische Antworten deutscher Unternehmen auf die zunehmend herausfordernden Marktbedingungen sind. Mit unserer Medienarbeit erreichen wir eine Vielzahl an Personen. Laut einer Analyse der Media Intelligence-Firma Unicepta wurden wir letztes Jahr in über 85.000 Artikeln in deutschen, chinesischen und internationalen Nachrichtenmedien genannt.
Der vollständige Report wird zudem verschiedenen chinesischen Regierungsvertretern auf zentraler und lokaler Ebene überreicht, etwa dem Handelsministerium, um deutschen Unternehmen hier eine Stimme zu geben und für bessere Geschäftsbedingungen zu plädieren. Jährlich haben wir rund 100 solcher Treffen mit Regierungsvertretern.
Die Umfrage nutzen wir auch, um das aktuelle Stimmungsbild der deutschen Wirtschaft in China nach Deutschland zu transportieren. So bereiten wir etwa Inhalte für hochrangige politische Besuche als Vorbereitungen für China-Reisen auf. Zudem veranstalten wir mehrere Webinare und Präsenzveranstaltungen bei verschiedenen IHKs und anderen Organisation.