Die starke Abhängigkeit von Zwischenhändlern war mit Risiken behaftet und führte zu höheren Einkaufskosten. Viel wichtiger noch: Die indirekte Beschaffung machte es WiBu unmöglich, vertrauensvolle Beziehungen zu chinesischen Produzenten aufzubauen. Ein Faktor, der gerade im Bereich von medizinischen Produkten von großer Wichtigkeit ist. Nur bei direktem Kontakt mit Zulieferern ist es möglich, Qualitätskontrollen rigoros durchzuführen und die Einhaltung wichtiger Standards lückenlos zu überprüfen. Des Weiteren ergeben sich bei einer direkten Zusammenarbeit viel bessere Optionen, das Know-how von Fabriken auch in die Produktentwicklung mit einfließen zu lassen.
Aus diesen Gründen entschloss sich WiBu 2017, das Zepter selbst in die Hand zu nehmen und auf dem chinesischen Markt aktiv zu werden: Warenlieferungen aus China sollten künftig direkt und nicht mehr über zwischengeschaltete Importeure erfolgen. Dieser Schritt wurde als essenziell erachtet, um mehr Kontrolle über die Produktqualität zu haben, Einkaufskosten zu senken und solide, langfristige strategische Partnerschaften aufzubauen. Die Suche nach einer rechtssicheren und pragmatischen Lösung für die direkte Beschaffung in China begann. Dies führte WiBu schließlich zur AHK Greater China.
Präsenz ohne WFOE: Wie WiBu in China operiert – ganz ohne lokale Firmengründung
Da WiBu den chinesischen Markt ausschließlich zum Einkauf nutzt, war die komplexe und kapitalintensive Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft in China- einer sogenannten WFOE (Wholly Foreign-Owned Enterprise) - keine attraktive Option. Auch ein Representative Office, die zweite gängige Rechtsform für ausländische Unternehmen in China, kam nicht infrage, da mit dieser Struktur weder lokale Mitarbeiter angestellt noch Arbeitsvisa für in China tätige deutsche Mitarbeiter oder Besucher beantragt werden können.
WiBu suchte stattdessen nach einer Lösung, die besser zu den strategischen Zielen des Managements passte. Für ein traditionsreiches Unternehmen wie WiBu, das für höchste Qualitätsstandards und zuverlässige Lieferketten steht, ist die physische Nähe zu Lieferpartnern von zentraler Bedeutung. Daraus ergab sich klar der Bedarf, qualifiziertes lokales Personal einzustellen und für Meetings bei Bedarf auch professionelle Büroräume flexibel nutzen zu können.
IBS: Eine flexible Lösung die WiBus Anforderungen perfekt entspricht
Durch einen Kontakt bei einer deutschen Industrie- und Handelskammer (IHK) wurde WiBu erstmals auf die Incubation Solutions (IBS) der AHK Greater China aufmerksam. Nach eingehender Prüfung erkannte das WiBu Management schnell: IBS ist eine passgenaue Lösung, die exakt den strategischen Anforderungen des Unternehmens entspricht.
Der exzellente Ruf der AHK, sowohl in Deutschland als auch vor Ort in China, bestärkte WiBus erste Einschätzung. Was IBS für WiBu besonders attraktiv machte, war die Möglichkeit, über die AHK eigenes lokales Personal anzustellen. Genau dies war für WiBu ein Kernziel, um operative Nähe mit chinesischen Zulieferern aufzubauen und Zwischenhändler gezielt zu umgehen. Dank IBS war Wibu jetzt in der Lage, vertrauensvolle Partnerschaften aufzubauen, Fertigungsprozesse zu begleiten und Qualitätskontrollen selbst durchzuführen.
So profitiert WiBu von den IBS-Lösungen der AHK Greater China
Lokale Präsenz ohne eigene Niederlassung
Ein zentraler Beweggrund für WiBus Entscheidung zur Zusammenarbeit mit der AHK Greater China war die Möglichkeit, im Rahmen des IBS-Modells lokale Mitarbeiter direkt vor Ort einzustellen und somit volle Kontrolle über die eigene Lieferkette zu haben. In der Praxis funktioniert das wie folgt: Ganz offiziell werden lokale chinesische Mitarbeiter von WiBu bei der AHK Greater China angestellt. Die AHK übernimmt alle arbeitsrechtlichen Pflichten, wie die Abwicklung der Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Sozialabgaben, sowie alle anderen verwaltungstechnischen Aufgaben.
Dies bedeutet für WiBu maximale operative Entlastung: Im Rahmen des IBS-Betriebsmodells übernimmt die AHK sämtliche administrativen Aufgaben im Personalbereich. Die chinesischen WiBu Mitarbeiter stehen also formell bei der AHK Greater China unter Vertrag, in der Praxis arbeiten sie jedoch exklusiv und in Vollzeit für WiBu.
Durch diesen pragmatischen und in China vollkommen rechtskonformen Ansatz konnte WiBu auf die langwierige und kostspielige Gründung einer eigenen juristischen Rechtsform in China verzichten und trotzdem alle strategischen Ziele erreichen.
Lokale Präsenz mit Wirkung: Wie WiBu von den AHK-Büros profitiert
Ein zentraler Vorteil von IBS ist, dass die genaue Form der Zusammenarbeit zwischen der AHK Greater China und ihren deutschen Partnern flexibel angepasst werden kann. Für WiBu war es wichtig, die Büroräume der AHK in Shanghai nutzen zu können. Obwohl WiBu ein flexibles Arbeitsmodell anbietet und es Mitarbeitern ermöglicht, auch im Homeoffice zu arbeiten, sollte es auch ermöglicht werden, in einem lokalen Büro zu arbeiten. Da viele Unternehmen IBS nutzen, bietet sich hierdurch auch die Möglichkeit besser mit anderen deutschen Firmen in der Region netzwerken zu können. Insbesondere für Firmen, die nur einzelne Mitarbeiter in China einstellen und die somit keine Kollegen vor Ort haben, vereinfacht die Arbeit in einem Shared-Office auch soziale Anbindungen.
Die gemeinsame Nutzung der AHK-Büros hat also viele Vorteile und fördert den Austausch mit anderen deutschen Unternehmen in China.
Für WiBu sind persönliche Treffen mit Lieferanten ebenfalls sehr wichtig. Diese in einem professionellen, etablierten Arbeitsumfeld durchzuführen, stärkt nicht nur die eigene Markenwahrnehmung, sondern signalisiert ebenfalls Verlässlichkeit und Seriosität – wichtige Faktoren im geschäftlichen Umgang mit chinesischen Partnern.
Dass die AHK Greater China vielen chinesischen Unternehmen bekannt ist und als eine sehr seriöse und vertrauenswürdige Institution wahrgenommen wird, ist hierbei besonders förderlich. Für deutsche Unternehmen ohne eigene Präsenz in China bietet die AHK durch ihre Reputation eine ideale Plattform, die Vertrauen bei der Zusammenarbeit mit lokalen Herstellern schafft.
Die Nutzung der AHK-Büros ist ein flexibler, optionaler Bestandteil der IBS-Vereinbarung und kann je nach Bedarf angepasst werden. Gerade in Zeiten zunehmender Remote-Arbeit und hybrider Arbeitsmodelle bietet dieses Angebot eine sinnvolle und zeitgemäße Ergänzung für international agierende Unternehmen.
Planung und Durchführung von Geschäftsreisen nach China
Auch bei der Planung und Durchführung von Geschäftsreisen nach China setzt WiBu auf die bewährten Strukturen der AHK: Die AHK Greater China das deutsche WiBu Managementteam bei Fabrikbesuchen und Messeauftritten in China unterstützt. Ein weiteres Plus, das es WiBu ermöglicht, sich voll auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren, anstatt sich mit administrativen Aufgaben rund um die Steuerung der chinesischen Dependance kümmern zu müssen.
Kosteneffizienz und Robustheit: WiBus Vorteil durch IBS
IBS war für WiBu der Schlüssel für den direkten und unkomplizierten Eintritt in den chinesischen Markt. Aus heutiger Sicht zieht das Unternehmen nach nunmehr fast zehnjähriger Zusammenarbeit mit der AHK Greater China eine äußerst positive Bilanz: Durch den Verzicht auf Drittimporteure und die Nutzung des IBS-Programms der AHK Greater China konnte WiBu über die Jahre hinweg mehrere Hunderttausend Euro an Beschaffungskosten einsparen.
Mindestens ebenso bedeutend ist jedoch die gewonnene Flexibilität im Supply Chain Management: Während der COVID-19-Pandemie die damals zu einem explosiven Nachfrageanstieg nach medizinischen Produkten führte, konnte sich WiBu auf seine chinesischen Partner verlassen und stabile Lieferketten entpuppten sich als wichtiger Erfolgsfaktor. Selbst zu Zeiten von Lieferengpässen gelang es WiBu oftmals, dank der lange etablierten persönlichen Kontakte zu lokalen Lieferanten, zeitnah Nachschub an essenziellen Produkten zu bekommen.
Auch hat sich die Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern längst über den reinen Einkauf hinaus entwickelt: Mittlerweile bezieht WiBu wichtige Lieferanten oft in Produktentwicklungsprozesse mit ein und kann hierdurch kontinuierlich Produktinnovationen für spezifische Bedarfssituationen bereitstellen. Es wurde also nicht nur die Lieferkette gestärkt, sondern auch die Innovationskraft des Unternehmens ausgebaut und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig verbessert.
Mehr China für mehr Wachstum: Chancen für die WiBu Unternehmensgruppe
WiBu ist Teil einer diversifizierten Unternehmensgruppe, die in mehreren Produktkategorien, wie z.B. dem Gartenmöbelbereich aktiv, die mit medizinischen Produkten wenig bis gar nichts gemeinsam haben. Ein in China ansässiger Mitarbeiter von WiBu unterstützt nicht nur die eigene Beschaffung, sondern unterstützt auch die strategischen Aktivitäten der gesamten Gruppe. Dazu gehören unter anderem Marktanalysen sowie die Identifikation potenzieller Zulieferer für andere Firmen innerhalb der Gruppe.
Als besonders wertvoll hat sich in diesem Zusammenhang der Zugang zur chinesischen Unternehmensdatenbank der AHK Greater China erwiesen. Diese ermöglicht es WiBu, gezielt nach passenden Lieferanten zu suchen. Besonders in Produktsegmenten, die nicht zum Kerngeschäft von WiBu zählen und es daher noch keine bestehende Kontakte gibt, ist dies in der Praxis sehr hilfreich.
Durch den strategischen Ausbau von Partnerschaften in China ist das Volumen der Produkte, die das Unternehmen direkt aus China bezieht, über die Jahre hinweg kontinuierlich gestiegen. Für mehrere Produktlinien hat sich der Anteil der direkt aus China bezogenen Artikel in den vergangenen Jahren um das Zwei- bis Dreifache erhöht: Ein klares Indiz für die stetig wachsende Bedeutung des chinesischen Marktes für WiBu.
IBS - Ein strategischer Katalysator für WiBus langfristigen Erfolg in China
Das IBS-Modell der AHK Greater China fügt sich nahtlos in WiBus dynamische Unternehmensphilosophie mit traditionellen Werten ein: Die Förderung von persönlichen Kontakten und engen Partnerschaften initiiert und gepflegt von lokalen Mitarbeitern vor Ort, die flexibel die AHK-Büroräume nutzen können oder im Home-Office arbeiten. Der richtige Mix aus geographischer Nähe, gegenseitigem Vertrauen und pragmatischem Arbeiten spiegelt genau diese WiBu-Unternehmenskultur wider und ist einer der Gründe, weshalb IBS so gut zum Unternehmen passt.
Der Erfolg von WiBu zeigt exemplarisch, wie das IBS-Modell der AHK Greater China etablierten, traditionsreichen Unternehmen mit modernen Managementansätzen ermöglicht, ein eigenes Standbein in China aufzubauen. Hohe bürokratische Einstiegshürden, die mit der Gründung einer eigenen Niederlassung in China einhergehen würden, werden gänzlich eliminiert.Größere Investitionen sind ebenfalls nicht erforderlich.
Dank der modularen Servicestruktur von IBS konnte WiBu gezielt jene Leistungen auswählen, die exakt den operativen Anforderungen entsprachen. Das Ergebnis: Spürbare Kostensenkungen im Einkauf, eine robustere Lieferkette und die Option, neue Partner für die gesamte Unternehmensgruppe in China zu finden.
Angesichts dieser positiven Entwicklung ist es kaum verwunderlich, dass WiBu die Partnerschaft mit der AHK Greater China nicht als kurzfristige Übergangslösung, sondern als dauerhaften strategischen Baustein der eigenen China Strategie betrachtet.